Last Updated on 10/02/2023 by CurleyInspire
Unser erster Freiland Stilspring-WB mit erlaubter Zeit und dessen Dramen.
Mit über 30 mit dem Springen zu beginnen, ist mutig und ziemlich spät. Umso mehr aber freut man sich, wenn es die Chance gibt, seine ersten Turniere auch im Springen bestreiten zu können.
Ein wenig nachdenklich stimmt mich das Turnier aber auch, besonders wenn man die vielen Dramen, die sich darauf abspielen, einmal näher betrachtet:
Auf dem Abreiteplatz war ein junges Mädchen mit einem kleinen Pferd unterwegs. Man sah schon von Beginn an, dass hier wenig Kontrolle durch den Reiter gegeben war. So kam es, dass sich das Pony erschrack und losstürmte… und zwar ohne zu bremsen auf mich und mein Pferd zu… Ich lenkte noch nach rechts aber trotz dessen prallte das kleine Pferd in die Flanke von meinem und stürmte weiter. Nicht gerade ein tolles Erlebnis kurz vor unserem ersten Stilspringen…
Barbapapa nahm es Gott sei Dank gelassen…
Ich und meine Kollisions-Freundin oben links vor dem Zusammenstoß |
Auf dem Abspringplatz angekommen, sah ich ein weiteres Mädchen. Ein Teenager, heulend auf dem Pferd. Als ich begann abzuspringen, saß dieses plötzlich am Rand des Platzes, weiterhin in Tränen aufgelöst. Ich versuchte, Sie noch aufzumuntern, aber anscheinend war das Pferd, dass sie reiten sollte etwas schwierig. Es buckelte und war unter der Reiterin, der es wohl gehörte, ziemlich störrig.
Am Ende war es viel Drama um nichts, denn mit einer Wertnote von 7,3 und einem der vorderen Plätze, saß sie letzten Endes glücklich auf diesem Pferd.
In der Prüfung selbst gab es zahlreiche Verweigerungen und sogar einen Sturz.
Eine weitere Teilnehmerin, die auf dem Abreiteplatz schon recht nervös gewirkt hatte, sprang im Parcour über ein Hindernis. Bei der Landung wanderte ihr panischer Blick zur Seite, wo ihre Mutter stand. Diese rief ihr zu: Guck net auf mich, sondern aufs nächste Hindernis”
Mir hätte das wohl keinen Mut gemacht…
Gerade in den niedrigen Klassen sind sie zu beobachten: Die ehrgeizigen Eltern.
Meist ehrgeiziger, als ihre Kinder selbst.
Kein Wunder, wollen diese doch auch für ihre Investitionen etwas geboten bekommen.
Ist ja nicht so wie beim Fußball, wo man nur die Schuhe kaufen muss.
Ok, Traningsklamotten müssen auch dort sein.
Aber kein Vergleich zum Pferdesport!
Dort müssen Pferd UND Reiter in absoluter Harmonie gekleidet sein.
Und das kostet!
Auch das Pferd selbst, der Unterhalt, der Hänger, die Fahrten aufs Turnier und diverse Nenngelder.
Eltern investieren das sicherlich auch gerne.
Aber Sie wollen genauso gerne auch etwas sehen für ihr Geld.
Mir machen diese Helikopter-Eltern ja manchmal richtig Angst.
Und auch die Kinder stehen oft unter wahnsinniger Anspannung.
Gerade die Eltern (nicht die Kinder, die Reiten) sind es, die einen etwas entsetzt anschauen. Ein älterer Reiter mit einem großen Pferd.
Was hat der denn bitte hier verloren?!
Nimmt den Kindern doch nur die Schleifen weg…
Das kann man in den Gesichtern der Eltern wirklich ablesen!
Das überträgt sich auch auf die Kinder. Früher oder später.
Von Freundlichkeit oder gar Hilfsbereitschaft wird man da wirklich nicht überschüttet.
Gerade in diesem Sport fällt es besonders auf… leider….
Mein Pferd Barbapapa und ich meisterten den Parcour recht flüssig ohne eine Verweigerung, aber leider mit 2 Abwürfen.
Auch wenn es nicht für eine Schleife gereicht hat, haben wir viel an Erfahrung gewonnen.
Und es bringt mich wieder ein Stück meinem Zeil näher, irgendwann einmal ganz ohne Angst einen solchen Parcour zu springen.
Unseren Ritt findet ihr hier:
Aber wenn du erst mal da draußen bist,
ist es gar nicht so schrecklich.
Früher oder später musst du einfach ins kalte Wasser springen
Und je länger du wartest, desto schwieriger wird es.aus “My Girlfriend’s Boyfriend”
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