Weidepflege - So legst du jetzt den Grundstein für eine Traumweide im Frühjahr
Pflanzenkunde Unkraut- und Weidemanagement

Weidepflege – So legst du jetzt den Grundstein für eine Traumweide im Frühjahr

Last Updated on 27/10/2024 by CurleyInspire

Wer seinem Pferd auch im kommenden Jahr eine saftige und grüne Weide bereitstellen möchte, muss jetzt wieder ein bisschen Arbeit investieren.

Bereits zwei Mal schrieb ich schon für den Reiterkurier zum Thema Weidemanagement im Frühjahr. Nun ist es an der Zeit im Spätsommer wieder aktiv zu werden und seine Weide fit durch den Winter zu bringen.

Hier im Blog ist genügend Platz um ins Detail gehen zu können:

Weidemanagement in den Herbst und Wintermonaten

 Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Niederschlagsmenge steigt, endet für viele Pferde im Herbst die Koppelsaison.

Das Gras ist -in den meisten Fällen- schon abgefressen und stellt mit zunehmend sinkenden Temperaturen das Wachstum ein.

Im ersten Bild kann man der Koppel die Strapazen förmlich ansehen. Nicht nur ein starker Verbiss, kennzeichnen diese Weide sondern auch noch ein langer Trampelpfad und auch im Eingangsbereich findet man keine Gräser mehr.

Abgeweidete Koppel mit Trampelpfaden

Ein anderes Extrem ist, wenn die Koppel kaum oder gar nicht beweidet wurde. 

(Siehe unteres Bild)

Auch bei so genannten Geilstellen, lassen Pferde das Gras unberührt. Viele Leute denken dann: “Toll, das sieht super aus, dann hat mein Pferd für das kommende Jahr gleich genug Futter auf der Weide”

Leider nein, denn der erfrorene Aufwuchs, legt sich im Frühjahr wie ein dichter Teppich über den Boden. Die jungen Gräser, die von unten nachwachsen und versuchen zu wachsen, bekommen keine Luft und kein Licht und ersticken förmlich durch das alte noch stehende Gras oder besser gesagt Stroh. Das alte Gras hat durch den heißen Sommer und den frostigen Winter keine Nährstoffe mehr. Das Gras verkümmert, es entstehen Lücken.

Bei mangelnder Beweidung erhält man dieses Bild

Was ist nun zu tun?

Vor allem erst einmal die Pferdeäpfel von der Koppel sammeln! Hier ist die größte Gefahr für die Pferde, sich mit Parasiten anzustecken.

Ist das Gras unterschiedlich hoch verbissen, muss eine Nachmahd erfolgen – also alles auf eine gleiche Länge abmähen!

Unebenheiten wie Maulwurfshügel am besten mit einer Wiesenegge abschleppen.

Bei Giftpflanzen und Unkräuter sollte je nach Schadschwelle der ganze Bestand behandelt oder per Einzelpflanzenselektion entfernt werden. Gerade bei Ampfer lohnt es sich, die Pflanzen zu entfernen, damit man die Samen beim späteren Mulchen nicht auch noch weiter verteilt.

Warum eigentlich wird sich vielleicht der ein oder andere fragen?!
Weil Unkräuter und Ungräser dem eigentlichen für das Pferd guten Gras Licht, Nährstoffe und Wasser rauben. Irgendwann hat man keine Gras- sondern nur noch eine Unkrautkoppel, auf der die Pferde gelangweilt stehen und nichts zu fressen finden.
Damit steigt unter anderem auch das Ausbruchsrisiko =0)

Düngen

Da Weiden sehr stark beansprucht werden, brauchen sie auch Dünger. Diesen kann man in Form von Mineralischen und organischen Dünger. Hier kann eine Bodenanalyse helfen, ob eine solche Maßnahme erforderlich ist. In der Regel braucht die Weide bei dauerhafter Nutzung aber immer Dünger. Wer gar nicht mehr genügend Material auf der Weide zum Mulchen hat, der muss der Weide Nährstoffe als Dünger zuführen

Mineralischer Dünger

Ein mineralischer Dünger hat viele Vorteile. Er ist leicht zu dosieren und auszubringen.

Empfehlen kann ich beispielsweise den Dünger VEGA-MIX der Marke DCM

Das ist ein Organisch-mineralischer NPK-Dünger mit Magnesium 8-4-8 + 2 MgO. Er gibt zuerst bei der Ausbringung einen Teil der Nährstoffe ab, damit das Gras gleich einen Teil der Nährstoffe bekommt, um gestärkt durch den Winter zu kommen. Gleichzeitig gibt es dann nach und nach (bis zu 100 Tage) immer wieder Nährstoffe ab. Dieser Langzeiteffekt sorgt für super tolles Gras.

Dieser Dünger kann auch im Herbst und im Frühling ausgebracht werden.

Ausbringungsmenge 3-5kg/100m²

Organischer Dünger

Cuxin DCM VIVISOL Minigran ist ein organischer Dünger mit effektiven Mikroorganisamen. Er verbessert die Bodenstruktur und fördert gesundes Pflanzenwachstum. Die enthaltenen Bakterien machen Nährstoffe verfügbar und stärken das Wurzelwerk. Ideal für beanspruchte Böden und eine nachhaltige Weidepflege.

Dieser Dünger ist speziell entwickelt für Böden, die durch intensive Nutzung, Verdichtung oder einen Mangel an organischer Substanz geschwächt sind. Er revitalisiert Böden, die durch schwere Maschinen oder Baumaßnahmen beeinträchtigt wurden und verbessert die Bodenstruktur nachhaltig.

Er ist die optimale Wahl für Böden mit geringer Bodenfruchtbarkeit, die eine schnelle Regeneration benötigen. Ob durch Überweidung, Trockenheit oder andere Stressfaktoren geschädigt, dieser Dünger hilft, den Boden wiederzubeleben.
Ausbringungsmenge: Ca. 15 – 20 kg/ 100 m²

Nachsäen!

Wenn das Unkraut weg ist, entstehen automatisch Lücken. Diese sollten ZEITNAH geschlossen werden. Offener Boden ist immer eine Einladung für neues Unkraut!
Wichtig ist, die Nach- oder Übersaat durchzuführen, solange die Vegetationsperiode noch nicht abgeschlossen ist (Also bis spätestens Mitte September)

Das richtige Saatgut

Das Agrobs Pre Alpin Saatgut ist eine gelungene Mischung aus Ober- und Untergräsern mit einem kleinen Kräuteranteil und wenig deutschem Weidelgras.

Die Pferdeweide Senstitiv ist eine spezielle Mischung aus fruktanarmen Gräsern ohne deutschen Weidelgras.

So sollte das Gras durch den Winter gehen

Das Gras auf der Weide sollte mit einer einheitlichen Länge von ca. 5-7 cm in den Winter gehen!

Das bedeutet, dass wenn es noch bis in den Oktober warm bleibt und das Gras höher wächst, sollte noch einmal gemulcht werden. War das Gras zu hoch muss unter Umständen das Gemulchte Gras noch einmal verteilt werden, damit das Gras darunter nicht erstickt!

Beim Mulchen wird das Gras gemäht und zerkleinert. Dieses zerkleinerte Gras bleibt dann auf der Fläche liegen. Mulchen hat sehr viele Vorteile. Zum einen muss man das abgemähte Gras nicht wegfahren. Damit spart man sich eine Menge Arbeit. Zum anderen wird die Bodenfeuchtigkeit besser gehalten, Unkrautdruck minimiert und die Koppelfläche gleichzeitig gedüngt.

Gemulchte Wiese
Beispiel für eine gemulchtes Koppelstück. Hier muss noch das Material verteilt werden.

Zugegeben ist das schon viel Arbeit. Aber es heißt deshalb auch Weidemanagement!
Wer das alles beachtet, legt damit den Grundstein für einen fantastischen Neuaustrieb im kommenden Frühjahr!

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