Last Updated on 30/01/2014 by CurleyInspire
Optimierung von Trense und Gebiss
Schon nach der zweiten Berittstunde teilte mir Danka mit, dass Barba zur Korrektur ein anderes Gebiss benötigt und zwar eine Stange. Sein jetziges ist eine einfach gebrochenes mit Olivenkopf. Begeistert war ich erst mal nicht wirklich. Eine Stangengebiss ist schon ziemlich scharf und geritten bin ich mit so etwas zugegeben auch noch nicht.
Nachdem Barba aber immer noch so maulig war obwohl der Zahnarzt und besonders die Osteopatin ein Dauergast bei uns gewesen war, brachte Danka das Stangengebiss mit.
Ein anderes Gebiss löst die Probleme nicht, erleichtert aber machmal die Arbeit!
Zu unserer aller Erstaunen nahm er das Gebiss super an. Er schäumt damit wie ein Weltmeister! Auch wenn er sonst immer noch nicht flott vorwärts lief, hatte er mit der Linksstellung plötzlich gar keine Probleme mehr, lag nicht mehr auf der Hand und hilt seinen Kopf ruhig. Es fühlte sich an wie Butter in der Hand 🙂
Problem: natürlich nur für Gelände- und Springpferde ab A zugelassen…
Da wohl ein optimales Ausbildungsgebiss für die Übergangszeit gefunden war, kaufte ich beim Loesdau (Westernabteilung) das Stangengebiss “D-Bit” von Qualkraft in 13,5 für 24,50€. Das Gebiss hat kleine Kupfereinlagen.
Kleine Theorie zum Thema Gebisse
Das Gebiss hat kleine Kupfereinlagen. Somit sind zwei unterschiedliche Metalle verarbeitet.
Da Kupfer ein sehr gutes aber auch sehr weiches Material ist. Ein Gebiss nur aus Kupfer würde sich schnell verformen und abnutzen. Bei der Verwendung muss darauf geachtet werden dass sich durch eventuelle Feuchtigkeit kein Kupferazetat (grüne Verfärbung) ansetzt. Diese Verbindung ist giftig!! Deshalb gut reinigen und Abtrockenen, wenn man keine beheizte Sattelkammer hat.
Nur zur Verbindung der zwei Metalle und ihrer Wirkung:
Einfach erklärt entsteht durch Flüssigkeit im Mund eine Spannung, was den Speichelfluss und die Kautätigkeit des Pferdes anregen soll. Funktioniert bei Barba sehr gut.
Etwas detaillierter erklärt:
“Elektrische Effekte entstehen, weil die Auflösung (Korrosion) von Metallen/Legierungen in einer wässerigen Lösung (= Elektrolyt, Speichel ist ein Elektrolyt) eine elektrochemische Reaktion ist. Die freigesetzten Metallatome sind elektrisch positiv geladen, so dass sich das freisetzende Metall negativ auflädt und das um so mehr, je unbeständiger (reaktionsfähiger = unedler) das Metall ist. Eine solche elektrische Aufladung resultiert unvermeidlich, wann immer ein metallischer Gegenstand im Munde mit Speichel in Kontakt kommt, z.B. auch an einem Essbesteck.
Zwei unterschiedlich edle Legierungen im Munde laden sich unterschiedlich stark auf, so dass eine Spannungsquelle (Galvanisches Element, Batterie, Spannungen bis zu einem Volt) entsteht, mit dem Pluspol an der edleren, weniger negativ geladenen Legierung. Werden die beiden Pole elektrisch verbunden, im Munde etwa beim Zubeißen, so fließt ein elektrischer Strom, der anfänglich, für den Bruchteil einer Sekunde, bis zu 100 µA betragen kann (Einschalteffekt), dann aber innerhalb von Sekunden auf Werte um 1 µA sinkt (1 µA = 1 Millionstel Ampere).
Die aufladungsbedingten Spannungen und Ströme sind, weil sie so klein sind, absolut ungefährlich. Die Ströme können allerdings zu einem unangenehmen Empfinden (Kribbeln, Metallgeschmack) führen, wie es – vielen Lesern vermutlich bekannt – in extremer Weise auftritt, wenn im Munde das äußerst unedle Stanniolpapier (z.B. einer Schokoladenverpackung) mit einem anderen Metall in Kontakt kommt”. (Quelle DGZMK)
Ein weiteres Gebiss
Da dieses Gebiss wie gesagt auch keine Dauerlösung ist sind wir zu Gebiss Nr. 2.
Die Wassertrense Flex Control von Sprenger (76,90€)
Gott sei Dank nur ausgeliehen und nicht gekauft!
–> Besser als die normale einfachgebrochene Olivenkopf aber nicht so gut wie das Westerngebiss. Auch nach mehrmaligen Reitversuchen blieb das Ergebnis gleich.
Ein neuer Trenszaum
Neuer Versuch mit einem Hannoveranischem Reithalfter.
Das scheint ihm viel besser zu gefallen. Also noch ein Hannoveranisches Reithalfter mit D-Ringen gebraucht erworben 🙂
Durch die D-Ringe liegt das Halfter besser am Pferd!
Gebiss Nr. 3: Wassertrense “Turnado” von Sprenger aus Edelstahl (22,50€)
Nicht schlecht aber auch nicht gut. Leider die einzige Alternative, die für Turniere zugelassen ist 🙁
Nach mehrmaligen Test haben wir uns entschlossen, dieses Gebiss wirklich erst einen Tag vor dem Turnier zu wechseln. Leider habe ich das Gebiss zu klein gekauft 13,5. Also wieder zurück zum Stangengebiss 🙂
Gebiss Nr. 4: Wassertrense “Turnado” von Sprenger aus Aurigan (79,90€)
Lange lange standen wir vor dem Gebissregal beim Loesdau bis wir uns entschlossen dieses Gebiss zu nehmen. Was uns daran hinderte, war eindeutig der Preis und die Erfahrung mit dem vorherigen Gebiss aus Edelstahl.
Da das Stangengebiss eine Kupfereinlage hat und der Stoff Aurigan ebenfalls einen hohen Kupferanteil besitzt nahm mein Freund das Gebiss in der Größe 14,5 dann letztlich doch mit. Manchmal hilft es doch den Mann zum Einkaufen mit zu nehme *lol*
Barba fand es von Anfang an super!
Leider fängt er auch da nach einiger Zeit an etwas maulig zu werden.
Ich werde wohl nicht drum herum kommen ihm die Stange ab und an als Korrekturgebiss wieder rein zu legen.
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