Last Updated on 10/07/2022 by CurleyInspire
Ein jeder Reiter hat sich im Laufe seiner Laufbahn einmal mit dem Gedanken beschäftigt, ein eigenes Pferd zu besitzen.
Aber an was sollte man denken um den Kauf danach nicht vielleicht doch zu bereuen?
Hier sind die fünf häufigsten Fehler die Du beim Pferdekauf auf jeden Fall vermeiden solltest
1) Junger Reiter, junges Pferd
Wähle ein Pferd aus, dass deinem Ausbildungstand und deinem Können entspricht.
Ein Pferd, dass noch keine Erfahrung hat in der Arbeit unter dem Sattel ist sehr oft viel günstiger zu bekommen.
Allerdings bedenken viele dabei nicht, dass das spätere Training teilweise sehr viel Geld kosten kann. Muss das Pferd danach noch weiter von einer erfahrenen Person ausgebildet werden kann das zwischen 300-600€ kosten (Boxenmiete nicht inklusive!)
Wird hier am falschen Ende gespart, kann sich das früher oder später rechen.
Oft wollen Leute auch ein Pferd für “Lange Jahre” und nehmen sich selbst die Chance auf ein tolles, etwas älteres aber verlässliches Lehrpferd. Meist sind das gut ausgebildete, sichere Pferde von denen man noch sehr viel lernen und auch erfolgreich sein kann.
Investiere auch das Geld in einen guten Tierarzt. Er kann dir viel über den Gesundheitszustand deines neuen “Lehrmeisters” sagen.
Ich kenne einige Freunde, die mit einem solchen Pferd noch sehr viel Spaß hatten und auch viele Erfolge erritten haben.
Umgekehrt kenne ich leider nur sehr wenige, die mit wenig Reiterfahrung und einem jungen Pferd gemeinsam gewachsen sind.
2) Alles glauben, was in der Anzeige steht
Glaube nie alles, was in der Anzeige steht.
Anzeigen lesen ist wie das Lesen eines Zeugnisses. Man muss sich in dieser Sprachwelt schon wirklich gut auskennen.
Vorsicht auch bei Anzeigen mit einem super tollen Pferd als Bild in Kombination mit einem sehr günstigen Preis.
Hier sind oft genug Betrüger am Werk! Spätestens wenn man das Pferd live sehen möchte kommt das böse Erwachen.
Häufig werden auch Pferde aus Spanien angeboten. Hier kauft man buchstäblich die Katze im Sack, wenn man Pech hat. Man bekommt Bild- und Videomaterial. Nach dem man das Pferd bezahlt hat, wird es einem “geliefert”. Ich persönlich habe hier jedoch keinerlei Erfahrungswerte. Ein wenig Skepsis schadet aber nicht.
Prüfe deshalb die Angaben genau.
Reite das angebotene Pferd zur Probe. Am besten mehr als ein Mal.
Auch wenn es ein günstiges Angebot ist, mache einen TÜV. Am besten mit Röntgenbildern. Das ist zwar teuer, bewahrt aber vor schlimmen Tierarzt-Folgekosten.
Ich selbst habe ebenfalls vor dem Kauf von Meinem, bei einem anderen Pferd einen TÜV machen lassen. Die Mängel waren so schwerwiegend, dass mir der Tierarzt vom Kauf abgeraten hat.
Nimm eine Person mit, die ausreichend Pferdeerfahrung besitzt. Glaube nicht jedes Wort, dass man dir erzählt.
“Er hat noch nie etwas gehabt”, hört man öfter.
“Absolut gesund und sehr gut ausgebildet, da braucht man keinen TÜV machen”, kann einem auch gerne begegnen.
Und wenn das Pferd oder Pony nur 800€ kostet, sollte trotzdem ein Tierarzt konsultiert werden.
3) Impulskauf
“Rasende rennen offene Falltüren ein” so heißt das Sprichwort.
Ein “Mitleidskauf” oder “Er hat so süß geschaut” sind häufig anzutreffende Gründe.
Bedenke, dass du auch eine Menge Verantwortung und oft genug auch Probleme mit kaufst.
Vergleiche, gehe nach Hause und denke noch einmal über die Ganze Sache in Ruhe nach.
Sei dir sicher, dass du die richtige Wahl triffst.
Wenn du die Möglichkeit dazu hast, verabrede mit dem Verkäufer eine “Probezeit” in der du das Pferd in seiner neuen Umgebung (bei dir) für einige Tage oder Wochen beobachten kannst.
4) Ich wollte schon immer einen Rappen….
Denke daran, dass du auf dem Pferd und nicht auf dessen Fellfarbe reitest.
Auf der Suche nach dem passenden Pferd solltest du dich nicht vorrangig nach der Farbe richten. Hast du einige Pferde zur Auswahl, die sich bezüglich ihres Ausbildungstandes ähneln, kannst du natürlich das Pferd wählen, dass dir am besten gefällt.
Stelle dir selbst die Frage, warum du das Pferd kaufen und was du später damit machen oder erreichen möchtest. Ein schöner aber überbauter oder gar leicht taktender Rappe wird dich in der Dressur nicht weit bringen oder gar zum Ausschluss der Prüfung führen.
Wähle deinen neuen Partner deshalb nicht ausschließlich nach optischen Gesichtspunkten aus.
5) Das schaffe ich alles locker
Die Kosten für ein Pferd bleiben unabhängig davon, ob nun das Wochenende oder ein Urlaub ansteht.
Zusätzlich muss dann der 4-Beiner ja in der eigenen Abwesenheit versorgt/bewegt werden.
Oft genug sieht man Menschen, die sich ein Pferd kaufen ohne darüber nachzudenken, wie hoch die tatsächlichen monatlichen Kosten und der Zeitaufwand sein werden und wie viel man zusätzlich für außerordentliche Ausgaben einplanen sollte. Muss der Tierarzt ein- oder 2 Mal kommen können das schnell mal 1000€ im Monat werden!
Vielen Leuten fällt auch ein, dass man nach dem Abitur Studieren möchte. Es gibt immer plötzliche Ereignisse aber einige lassen sich durchaus vorhersehen.
Hier sollte man wenn möglich von einem Pferdekauf Abstand nehmen.
Eine Reitbeteiligung für 2-3 Mal die Woche ist sicherlich eine bessere Lösung. So kann man immer noch reiten, hat aber genügend Zeit zum lernen. Oft genug wird hier der zeitliche Aufwand unterschätzt!
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