Last Updated on 19/07/2022 by CurleyInspire
Wozu braucht man überhaupt eine Schabracke?
Das wohl fast wichtigste Equipment beim Reiten ist die Schabracke.
Kein anderer Gegenstand liegt auf einer so großen Fläche und so lange am Pferdekörper wie sie.
Ihr Funktion ist eindeutig: Sie soll vor allem den Sattel vor Verschmutzungen schützen.
Immer mehr entwickelt sich die Schabracke aber zum absoluten Modeaccessoire. Dabei gibt es ein paar Dinge, die man beim Kauf der passenden Sattelunterlage beachten sollte!
1. Optik
Die muss natürlich stimmen.
Die einen mögen eher dezente Farben mit wenig oder gar keinen Applikationen, bei anderen muss es um die Wette glitzern 🙂
Hier ist natürlich der eigene Geschmack gefragt.
- Passt die Farbe zu meinem Pferd?
- Kann ich diese gut mit bereits vorhandenen Dingen kombinieren?
- Möchte ich Werbung darauf haben?
2. Die Form
Wird häufig unterschätzt.
Je nach Satteltyp gibt es 3 Formen, die man unterscheiden kann: Springen, Vielseitigkeit und Dressur.
Für die Dressur ist das Modell dem Sattel entsprechend vorne gerade geschnitten und lang.
Für das Springen ist der vorderen Teil der Schabracke vorgezogen und gerundet. Zudem ist dieser Typ kürzer geschnitten, so dass sich diese dem Springsattel perfekt anpassen kann.
Das Modell Vielseitigkeit wird beiden Formen gerecht. Wer seine Schabracken für beide Sättel verwenden möchte, greift am besten zu dieser Form.
Sie ist vorne leicht vorgezogen und gerundet.
Die Rückenlinie…
Dabei gibt es auch hier einiges zu beachten.
Meist haben die günstigeren Modelle einen geraden Schnitt am Rücken.
Die eher schwereren Pferdetypen und Ponys haben z.B. keinen besonders ausgeprägten Widerrist. Hier kann auch eine Form mit weniger Widerristfreiheit genommen werden.
Anders sieht es bei vielen Voll- und Warmblütern aus. Einige von Ihnen haben einen wirklich ausgeprägten Widerrist.
Dies sollte beim Kauf der neuen Schabracke berücksichtigt werden.
Warum eigentlich?
Lässt sich die Schabracke nicht genügend “auskammern” kann diese am Widerrist aufliegen. Die Folge ist eine falsche Druckverteilung.
3. Die Größe
Klingt vielleicht etwas banal, aber auch das ist wichtig bei der Wahl der richtigen Schabracke.
Pony, Vollblut oder Warmblut?!
Auf die Länge kommt es an!
Manchmal hilft hier der Blick in die Größentabellen und das Abmessen einer Schabracken, die dem eigenen Pferd schon passt.
Wichtig ist hierbei, dass der Sattel nicht über die Fläche der Schabracke hinaus ragt!
Und was bedeuten eigentlich diese ganzen Abkürzungen?!
Pony | Po | 1 | S |
Vollblut | VB/COB | 2 | M |
Warmblut | WB/Full | 3 | L |
Kaltblut | KB | 4 | XL |
4. Material
Die Wahl der Materials ist entscheidend – besonders für das Wohlbefinden des Pferdes!
Wir möchten hier die gängigsten Materialien aufführen:
Baumwolle
Das für uns beste Material, wenn es um die tägliche Arbeit geht.
Schabracken aus Baumwolle sind i.d.R. sehr langlebig, saugen den Schweiß gut auf und lassen sich gut waschen.
Nachteil ist, dass sie oft dazu neigen, am Sattelgut durchzuscheuern. Je nach Qualität
bleichen die Farben nach einiger Zeit auch etwas aus.
Eine gute Baumwollschabracke muss auch nicht teuer sein. Bis jetzt sind die zwei unten stehenden Modelle stetig im Einsatz und wir sind wirklich sehr zufrieden damit 🙂
Filz
Unglaublich praktisch!
Ausbürsten und fertig!
Waschen NICHT erlaubt!
Leider meist nur in der Westernabteilung zu finden. Oder von der Marke Grandeur (hier ist der Filzstoff auf der Unterseite zu finden) oder bei der Manufactura Valor. Die sind mit 690€ (in Worten: sechshundertneunzig) jedoch nicht gerade günstig.
Loesdau bietet ebenfalls eine Filzsatteldecke an. Diese hat gute Dienste bei uns verrichtet, bis wir Sie in der Keller packten. Nach einigen Monaten hatten dort leider die Motten ihr neues Zuhause gesucht 🙁
Kunststoff
Hier ist Vorsicht geboten!
Ein wirklicher Vorteil ist die Farb- und Formbeständigkeit.
Dieses Schabracken gibt es in vielen tollen Farben. Sie sind einfach zu reinigen und die Haare setzen sich nicht so schnell darin fest.
Ein absoluter Nachteil ist, dass die Pferde darunter stark schwitzen. Bei heißem Wetter entwickelt diese Schabracke eine Saunalandschaft unter sich. Der Schweiß kann nicht aufgesaugt werden. Bei empfindlichen Pferden kann es hier zu Talgdrüsenverstopfungen kommen.
Auch wenn viele Hersteller behaupten, dass das Material aus Mesh atmungsaktiv sein soll.
Der Blick auf das Pflegeetikett verrät es: 100% Polyester/Polyamide!
Mesh ist ein Material aus Kunstfasern mit Netzstruktur.
Es soll das Klima regulieren.
Jedoch muss die Feuchtigkeit nach Außen abtransportiert werden. Liegt eine weitere Schicht darüber, ist der Effekt nicht mehr vorhanden.
Lammfell
Kommt zunehmend häufiger zum Einsatz.
Medizinisches Lammfell eignet sich sehr gut für den Pferderücken. Es wirkt Stoßdämpfend und saugt den Schweiß sehr gut auf.
Wenn man das Lammfell direkt auf dem Pferderücken liegen hat, sollte das Lammfell regelmäßig ausgebürstet werden!
Bei Amazon findet man hierfür das passende Equipment. Es muss nicht immer die von Christ (ca. 13€) oder Kaiser (ca. 20€) sein. Eine Hunde- und Katzenbürste wie unten aufgeführt erfüllt auch hier vollkommen ihren Zweck 😉
Nachteil ist auch, dass man eine solche Schabracke nicht so oft waschen darf und wenn, dann nur mit speziellen Waschmitteln.
Unten stehend ein paar Lammfellschabracken. Es gibt Sie in unterschiedlichen Preiskategorien und auch für Pferde mit hohem Widerrist (Siehe Christ Lammfell Sattelkissen)
Mit der Schabracke von Mattes sind wir sehr zufrieden, werden aber auch einmal eine günstigere Variante testen 😉
Da das Lammfell recht dick ist, solltet ihr darauf achten, dass Euer Sattel auch mit einem Lammfellpad oder -schabracke angepasst wurde.
Samt
Oft in der barocken Reitweise zu finden.
Samt ist ein sehr edel wirkendes Material und hat im richtigen Licht stehend einen schönen Schimmer.
Leider ist der Stoff aber auch sehr empfindlich.
Für eine Vorführung jedoch gibt es kaum schönere Schabracken
Hier einige Beispiele:
Fazit
Beim Kauf einer Schabracke gibt es manchmal doch mehr zu beachten, als man denkt.
Bei all den modischen Trends sollte man jedoch nicht den Blick für das Wesentliche verlieren. Sie muss unter den Sattel passen und darf keine Druck- oder Scheuerstellen verursachen.
Wenn sie sich dann noch gut pflegen lässt und toll aussieht, hat man lange Freude an seiner Schabracke 🙂
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